Mit Vollgas in die Cloud!

Gastbeitrag von Christian Wolf, freier Journalist

Wer ist nicht schon an Banalitäten gescheitert? Ein unbedachter Klick und es geht in die falsche Richtung. Mir als freier Journalist/Autor und Medienberater passiert das ebenso. Vor allem, wenn eine Funktion oder ein Programm neu ist, fehlt schnell der Überblick in der Hektik des Alltags.

Wie elegant und einfach es ist, eine eigene Cloud zu nutzen, möchte ich in "Datensouveränität im Selbstversuch" zeigen - nicht nur in der Theorie sollen die persönlichen Dokumente, Adressbücher und Kalender in eine selbstgewählte Cloudlösung verschoben werden.

Dies alles mit einem Blick für die kleinen und gemeinen Stolpersteine, die auf diesem Weg liegen können und das eigene Engagement schnell zum Erliegen bringen.

Manchmal gibt es ja noch den guten Freund, der hilft und tönt: "Das ist ganz einfach, ich zeige es Dir schnell!" und sich mit einem beherzten Griff und ein paar wilden Klicks an meinem Computer zu schaffen macht, um schlussendlich stolz anzukündigen: "Jetzt klappt's!"

Datensouveränität sieht anders aus, vor allem wenn es ein paar Tage später aus einem unerfindlichen Grund nicht mehr "klappt". Dann ist die "alte Lösung" schnell zurückgespielt, denn die großen Internetkonzerne sind höchst bemüht möglichst viele persönliche Daten einzusammeln und damit alles vollautomatisch einzurichten. Das ist bequem, sehr bequem und gefährlich einfach. Vor allem im beruflichem Umfeld kann das datenschutzrechtliche Konsequenzen haben.

Andere Lösungen sind ebenso bequem, es ist allerdings hilfreich, grob die Funktionsweise zu kennen. In diesem Fall kann ich mir selbst helfen, wenn es irgendwo klemmen sollte. Im Grunde ist es kein Hexenwerk, ich muss nicht wissen, wie ein Motor funktioniert, um ein Auto zu fahren. Aber: Fahren muss ich selbst - was den unschätzbaren Vorteil hat, dass ich die Richtung vorgebe.

Anders in der vernetzten Welt: Wo die Reise wirklich endet, kann ich nicht klar sehen. Im Umgang mit den modernen Rechenknechten haben wir - im übertragenen Sinne - verlernt, wie wir auf der Autobahn die Einfädelspur benutzen, da verwechseln wir Gas und Bremse, weil die "Tasten" so ähnlich aussehen.

Um beim Bild zu bleiben: "Datensouveränität im Selbstversuch" ist entstanden, um selbst wieder rückwärts einzuparken und um auf der (Daten-)Autobahn schwungvoll zur Überholspur wechseln zu können.